In Kooperation mit Vereinsobmann Manfred Harb der Sportunion Raiffeisenbank Semriach und der zukunftsorientierten e5-Teamleiterin Michaela Ziegler der Marktgemeinde Semriach veranstaltete die Klima- und Energie-Modellregion Graz-Umgebung Nord einen "Tag des Klimaschutzes". Bgm. Gottfried Rieger sagt: "Ich freue mich sehr, über die zahlreiche Teilnahme und das feine Gespür unserer Kinder für die Themen Energie, Umwelt und Mobilität."
Die 60 Kinder begeisterten sich - neben den sportlichen Aktivitäten - für den interaktiven Klima-Kochworkshop, den spannenden Photovoltaik-Workshop als auch den lustigen und herausfordernden Fahrrad-Parcours.
Kochen fürs Klima
Die Natur- und Landschaftsführerin Anita Winkler von "Kraut und Ruabn" führte als Seminarbäuerin die kleinen Klimaköche mit Hilfe von Elisabeth Klein liebevoll in den nachhaltigen Umgang mit unseren wertvollen Lebensmitteln ein. Dabei wurde zu Beginn des Koch-Workshops beispielsweise auf das regionale Einkaufen sowie auf die verschiedenen Gütesiegel eingegangen. Die Kinder erfreuten sich auch daran, unterschiedliche Produkte den typischen Herkunftsländern zuordnen zu können und dabei mehr über die Produkte selbst, die oftmals kritischen Transportwege und den Vorteilen von regionaler Wertschätzung zu erfahren.
Im Anschluss ging es ans Eingemachte: gemeinsam bereiteten die Kinder ein köstliches Menü zu und produzierten als Hauptgang Spiralnudeln an Gemüsesauce und als Nachspeise einen frischen Obstsalat. Auch ich konnte in der Mittagspause von dem Fleiß der jungen Klima-Köche sehr profitieren. Vielen lieben Dank, es war ausgezeichnet!
Sonnenenergie am Sportplatz
Parallel zum "Klima-Kochen" besuchten die Kinder einen Photovoltaik-Workshop. Andreas Strunz von der ECO Trade GmbH erklärte den kleinen Energieexperten wie aus dem Licht der Sonne, Strom produziert wird und wie wir diesen in unserem Alltag sinnvoll nutzen können. Dabei wurde ein Photovoltaik-Modul vor Ort aufgebaut und ein kleiner Ventilator betrieben, welcher den Energiebedarf einer Klimaanlage darstellte. Da ging den Kindern auch schon ein Licht auf und zahlreiche Fragen zur Photovoltaik-Technologie wurden gestellt. Dabei faszinierte die jungen Zuhörer, dass drei Stunden auf die ganze Erde einstrahlende Sonnenenergie ausreichen würde, um den derzeitigen Energiebedarf der gesamten Menschheit eines Jahres zu decken.
Zum weiteren Informieren über Photovoltaik-Strom bekamen die Kinder die Lern-Fibel "Strom durch Sonnenlicht" überreicht, die auch in unserem Klima- und Energiebüro im Gemeindeamt in Deutschfeistritz zur freien Entnahme aufliegt. Gerne können sich auch Erwachsene ein Exemplar zum Selbststudium mitnehmen und vielleicht auch gleich über die Förderungen zu einer eigenen Photovoltaikanlage informieren.
Sanfte Mobilität will gelernt sein
Die Radfahrschule Easy Drivers baute einen herausfordernden und lustigen Fahrrad-Parcours auf, an welchen sich die unterschiedlichen Altersgruppen am Nachmittag versuchten. Dabei wurden Groß und Klein von den zertifizierten Radfahrlehrern mit viel Geschick durch den Rundkurs begleitet. Mit Tipps und Tricks meisterten die Kinder mit den Fatbikes die Hindernisse und vertrauten auf ihre Geschicklichkeit. Als Königsdisziplin und Finale traten die Kinder im "Achterfahren" auf engen Raum an. Dabei wurde nicht nur das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten geschult, sondern auch das ausdauernde Durchhalten, wenn es einmal eng wurde. Beide Eigenschaften sind für die Nutzung eines Fahrrads im Straßenverkehr und die damit verbundene Sicherheit sehr wichtig. Die Trainer der Radfahrschule Easy Drivers bereiteten den mutigen Kindern einen tollen, zielführenden und erlebnisreichen Nachmittag.
Auch wurde darauf eingegangen, dass das Fahrrad ein toller Ersatz zum Auto sein kann und nebenbei auch noch für die Gesundheit gut ist. Beim Umstieg von Auto auf Fahrrad und einer täglichen Strecke von 10 Kilometer gewinnen wir 240 Tage an Lebensdauer und schaffen zusätzlich auch Arbeitsplätze beispielsweise in den Bereichen Fahrzeugherstellung, Verkauf und Infrastruktur. Aus eigener Erfahrung weiß ich, welche enormen Strecken beispielsweise mit einem Pedelec/E-Bike gemütlich zu schaffen sind. Näheres kannst du in unserem Blog unter "KEM-Challenge" erfahren. Dabei kann man mit Add-e sein "altes" Fahrrad auch selbst zum Pedelec umbauen. Gerne kannst du nach einer Terminvereinbarung im Klima- und Energiebüro in Deutschfeistritz vorbeikommen und den Nachrüstsatz Add-e ausprobieren.
Kochen-Photovoltaik-Fahrradfahren
"Wo ist der Zusammenhang?", könnte man sich im ersten Moment fragen. Wir benötigen zur Befriedigung aller unser Bedürfnisse - sei es den Hunger zu stillen oder unsere Lieben im nächsten, höher gelegenen Ort zu besuchen - Energie. Diese Energie kann mit unterschiedlichen Verfahren generiert und auch umgewandelt werden. Dies kann durch die Gewinnung von Rohöl, dem anschließenden Produzieren von Treibstoffen und dem Verbrennen dieser im Otto- oder Dieselmotor passieren. Allerdings ist diese fossile Energieverwendung nicht nachhaltig und umweltschonend. Wenn wir also zum Beispiel unsere am Berg wohnenden Großeltern besuchen wollen, können wir vorher Energie zu uns nehmen, in dem wir gut Mittagessen. Dieses kann mit erneuerbaren Strom aus der Photovoltaikanlage und regional gekauften Lebensmitteln zubereitet werden. Danach können wir das Rad aus der Garage nehmen und transportieren diese Energie über unsere Beine in die Pedale, um unsere Großeltern nachhaltig zu besuchen und auch etwas für unsere Gesundheit zu tun.
Selbstverständlich wird dies in vielen Situationen nicht so einfach möglich sein - dass es einfach wird, behauptet auch niemand. Dennoch müssen (!) wir, wo immer es möglich ist - bezogen auf unser Konsumverhalten, unsere Mobilität und schlussendlich auf unseren Umgang mit Energie - umdenken. Dies wird uns nicht nur unserer Umwelt danken, sondern am Ende werden wir uns selbst und unsere Nachkommen uns danken.
Wenn auch du bereits deinen Alltag verändert hast, um dem Klimaschutz dienlich zu sein, lass uns mit einem Kommentar an deinem persönlichen Beitrag teilhaben. Gerne kannst du uns auch auf Instagram und Facebook folgen. Bei der Facebook-Gruppe "KEM Graz-Umgebung Nord" kannst du dir weitere Anregungen holen oder auch selbst einbringen. Wir freuen uns auf eure Ideen und Beiträge.
Kommentar schreiben