Ca. 690 Bienenarten kommen aktuell in Österreich vor, das sind mehr Arten als in allen anderen mitteleuropäischen Staaten. Allerdings wirkt sich der fortschreitende Klimawandel auf den Lebensbereich der Wildbienen aus. Da Wildbienen für unser Ökosystem besonders wichtig sind, müssen diese in deren Anpassung an den Klimawandel möglichst gut unterstützt werden. (Götz, M. & Sedy K., 2015)
Als Nahrung dienen vor allem Pollen und Nektar von heimischen Wildpflanzen. Von Bedeutung sind heimische Laubgehölze, Obstbäume und Wildblumen, die auf Naturwiesen oder auf Böschungen und auf Schotterflächen wachsen, sowie blühende Gartenpflanzen, die reichlich Pollen und Nektar enthalten. Auch begrünte Dächer, Kletterpflanzen und Gewürzpflanzen bereichern die "Speisekarte". Lockpflanzen sind z.B. Lungenkraut, Schneeglöckchen, Blaustern, Borretsch, Beinwell, Thymian, Ysop, Glockenblumen, Natternkopf, diverse Nesseln, Malvenarten, Rainfarn, Wegwarte und viele andere. Weitere Informationen: www.umweltberatung.at
Die Natur braucht unsere Hilfe
In Kooperation mit dem Österreichischen Freilichtmuseum Stübing und der Naturpädagogik Steiermark (https://www.naturpaedagogik.at/) konnte die KLAR Graz-Umgebung Nord zahlreiche Familien mit Kindern am 29. Mai 2021 zu einem traumhaften Tag und tollen Workshop in der Natur einladen. Begleitet wurden die großen und kleinen TeilnehmerInnen von Waldpädagogen Christian Ebner, den Naturschutz-Pädagoginnen Almut Moshammer und Hiltrud Moshammer sowie der KLAR Graz-Umgebung Nord.
Wir begannen unsere Reise in die Natur mit einer Begrüßung und Einleitung von Christian Ebener sowie Michaela Ziegler und dem anschließenden, erlebnisreichen Vortrag der beiden Naturpädagoginnen. Dabei wurde beispielsweise der Unterschied zwischen Käfer und Wanze erklärt und vor allem auf die notwendige Vielfalt in unserer Natur eingegangen. Die Biodiversität ist nicht nur wunderschön und für den Erhalt da Flora und Fauna wesentlich, sondern stellt auch unser aller Überleben sicher. „Leider richten wir unser Leben und die damit verbundenen Systeme so aus, wie beispielsweise unsere Wirtschaft mit der Verbrennung von fossiler Energie nach wie vor verbunden ist, dass die Natur zerstört, ihr der Raum genommen und die Artenvielfalt vernichtet wird. Das müssen wir heute und jetzt mit allen vereinten Kräften ändern!“, fordert Regionsmanager Roman Mühl vehement ein.
Das Verschwinden der Artenvielfalt bedeutet gleichzeitig das Verlieren unsere Ernährungssicherheit, da das Bestäuben der Pflanzen durch die Insekten ausbleibt. Beispielsweise stehen die Bienen vor großen Herausforderungen, auch weil Pestizide immer noch eingesetzt werden. Manchmal sterben sogar ganze Bienenvölker die uns mit dem Bestäuben als Grundlage für das Pflanzenwachstum und schlussendlich unsere Ernährung fehlen. Aber nicht nur die Bienen, sondern auch andere Insekten stehen vor immer größeren Herausforderungen: Weltweit droht eine Million der acht Millionen Tier- und Pflanzenarten zu verschwinden. Österreich ist als eines der artenreichsten Länder besonders betroffen. Jede dritte Art steht bereits auf der Roten Liste. Insgesamt sind 39% der Artenvielfalt respektive Tierarten in Österreich bedroht. Daher müssen wir unsere Zugänge zum Leben ändern.
Um das Leben selbst den Kindern und vor allem auch Eltern näher zu bringen, bekamen diese Becherlupen und kleine Nachschlagewerke und lösten die Aufgaben der Naturpädagoginnen in der Natur im Freilichtmuseum. Dabei waren vor allem die Kinder unschlagbar: Skorpionfliegen, Eidechsen als auch die verschiedenen Käfer und Wanzen wurden entdeckt, vorsichtig untersucht, bestimmt und wieder der Natur übergeben.
Da der Lebensraum auch für Insekten immer öfter fehlt, haben die fleißigen Eltern und Kinder gemeinsam viele Insektenhotels gebaut. Dabei wurde in diesem Workshop vor allem auf den korrekten Bau der Hotels eingegangen, um einer nachhaltigen Unterkunft auch wirklich gerecht zu werden.
Bienen-Kunstwerke aus den Kindergärten der Region
Im Rahmen eines Zeichen-, Bastel- und Malwettbewerbs zum Thema Wildbienen konnten die Kindergärten der 5 KLAR-Gemeinden (Deutschfeistritz, Peggau, Übelbach, Frohnleiten, Semriach) ihre Kunstwerke bis Ende April 2021 einreichen. Die Preise (ein Insektenhotel, Honig für die Jause und bienenfreundliche Bepflanzung) wurden verlost und Anfang Juni in den Kindergärten übergeben. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei und in den teilnehmenden Kindergärten (Pfarrkindergarten Deutschfeistritz, Minihaus Röthelstein, Kindergarten Übelbach, Kindergarten Semriach) entstehen nun Wildblumenwiesen für die zahlreichen Insekten. Das Insektenhotel, das Regionsmanager Roman Mühl mit seiner Assistentin Michaela Ziegler beim Workshop in Übelbach gebaut hat, steht nun im Kindergarten Übelbach.
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